Weshalb eine Abschaffung der Gymiprüfung keine Chancengerechtigkeit bewirkt

Aktuell ist die Abschaffung der Gymiprüfungen im Kanton Zürich in aller Leute Munde. Das Hauptargument der Befürworter, die im Kantonsrat eine parlamentarische Initiative eingereicht haben, ist das der verzerrten Zugangschancen und der Benachteiligung von Kindern aus weniger gebildeten und armen Familien. Das Hauptargument der Gegner betrifft die Angst vor Hunderten von zusätzlichen Schülern, welche die Gymnasien gar nicht verkraften könnten. Wer hat aus wissenschaftlicher Sicht ‚Recht‘? Zunächst einmal: eher die Befürworter! Für ihre Argumente spricht die Tatsache, dass der Zugang zum...
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Gut ausgebildete Frauen auf dem Heiratsmarkt

Junge Frauen sind im Vormarsch. Dass sie die Bildungsaufsteigerinnen sind, zeigt sich auch daran, dass etwa 55% der Studienanfänger weiblich sind. Das ist im Vergleich zu den 1930er Jahren, als meine Eltern geboren wurden, eine Revolution. Damals hatten 60% der Frauen gar keine Ausbildung. Bildung ist somit zum wesentlichen Faktor von Veränderung geworden, weswegen sich die Frauenleben in den vergangenen Jahrzehnten so rasant verändert haben. Nun lässt jedoch eine neue Studie die Befürchtung aufkommen, die gute Bildung könnte für junge Frauen...
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Krieg um die Familie

Die Wogen gehen hoch, die Meinungen sind mehr als nur gespalten: der Familienartikel, über den am 3. März abgestimmt wird, scheidet die Geister. Verständlich, dass die Bürgerinnen und Bürger so viel Herzblut in dieses Thema stecken, geht es doch schliesslich um das Herzstück unserer Existenz: Partner kommen und gehen, das Kind bleibt. Und Kinder und ihre Familien sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Es ist deshalb von zentraler Bedeutung, wie sich die Schweiz in der Familienpolitik positioniert. Was weiss die Forschung hierzu?...
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Talentmanagement des Alter(n)s

Innenminister Alain Berset will das Pensionsalter auf 65 Jahre erhöhen. Der Verwaltungsratspräsident des Lebensversicherers Swiss Life, Rolf Dörig, rechnet mit einem künftigen Pensionsalter in der Schweiz ab 70 Jahren. Zudem plädiert er für die Flexibilisierung des Rentenalters. Sind das gute oder schlechte Nachrichten? Sicher schlechte für alle, welche sich auf das 'Dritte Lebensalter' freuen und die Rente ab 60 eingeplant haben. Doch, ist es eine gute Nachricht für all diejenigen, welche länger arbeiten wollen und künftig vielleicht auch dürfen? Ich will...
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Können gute Eltern faule Eltern sein? Wider dem Wahn der Erziehungsratgeber

Kürzlich hatte ich einen Vortrag im Rahmen eines Elternbildungstages. Dabei waren auffallend viele Väter mit ihren Kleinkindern anwesend. Sie kümmerten sich ganz selbstverständlich um ihren Nachwuchs, so dass offensichtlich wurde: Diese Männer sind nicht nur Sonntagsväter. Das hat mir gefallen. Was mich zunächst beeindruckt, dann jedoch zunehmend irritiert hat, war das Wissen dieser Väter über Kindererziehung, sprich, über das, was offenbar gerade in den neusten Erziehungsratgebern steht und ‚in‘ ist. Über die vielen Erziehungs-, Einschlaf- und Durchschlaf-, Anti-Schreimethoden etc. wussten diese...
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Problematische Reaktionen auf den Lehrlingsmangel

Die Unternehmen haben es zunehmend schwer, geeignete Lehrlinge zu finden. Noch vor drei Jahren gab es zu wenig Ausbildungsplätze, doch die Lage hat sich diametral gewendet. Und es sind nicht nur die kleinen Betriebe, welche keine Lehrlinge mehr finden, sondern ebenso die grossen Betriebe. Neueste Statistiken wie der Lehrstellenbarometer zeigen, dass erstmals seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2003 das Angebot die Nachfrage überstieg. Je nachdem, welche Quelle man konsultiert, blieben im Jahr 2012 zwischen 5000 und 8000 Lehrstellen unbesetzt. Glaubt...
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Tango Argentino oder: Starke Männer, schwache Frauen?

Drei Wochen lang haben wir im vergangenen November in Buenos Aires die Geheimnisse des Tango Argentino ergründet und uns in vielen Tanzstunden und vor allem in so genannten Milongas bemüht, ihn auch zu tanzen zu lernen. Milonga ist der Name für eine regelmässig stattfindende Tangotanzveranstaltung, meist zwischen 22 Uhr und morgens 4 Uhr. Wer Nacht für Nacht, zum Tango tanzen zu einer Milonga geht, wird deshalb Milonguero oder Milonguera genannt. Nun, jenseits des täglichen Übens waren die Milonga-Besuche für mich so...
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Der Mann in der Krise. Ein Rückblick auf die Quotendiskussion des Jahres 2012

Das Jahr 2012 ist – so scheint es mir – in medialer Hinsicht das Jahr, in dem Frauen über Männer schreiben und zum Ausdruck bringen, wo überall es mit der männlichen Emanzipation hapert. Noch nie konnte man so viele Medienberichte, Zeitungsartikel und Essays zum Thema Mann in der Krise lesen. Und jetzt kommt die ganze Quoten-Diskussionen dazu. Oft basieren sie auf eng geführten Denkwegen und Diskussionen, die kaum zum Ziel führen und auch den Kern der Problematik nur unzureichend treffen. Kürzlich habe ich...
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Krippe oder Herd?

Der beliebteste Twitter-Inhalt in Deutschland war vor drei Wochen das «Betreuungsgeld» gewesen. Zuvor war es am 9. November 2012 vom Bundestag mit einem sehr knappen Mehr beschlossen und damit Folgendes festgelegt worden: Jeder Familie, die ihr 13 bis 36 Monate altes Kind in keine Kindertagesstätte steckt oder keine staatlich geförderte Tagesfamilie in Anspruch nimmt, soll ab dem 1. August 2013 zunächst 100, später 150 Euro monatlich für die Betreuung zu Hause ausbezahlt werden. Die Frage, welche hinter der Idee ‚Betreuungsgeld‘ steckt,...
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Mit dem Pferd zur Schule oder: Pädagogische Qualität, anders interpretiert

Ich bin soeben von einem dreiwöchigen Auslandaufenthalt in Argentinien zurückgekehrt. Zwar widmeten wir uns in erster Linie dem Tango Argentino und seinen (enormen) Herausforderungen, doch nutzte ich die Reise auch, mich mit dem argentinischen Bildungssystem, insbesondere demjenigen des Vorschul- und Schuleingangsbereichs, auseinanderzusetzen. Mein Interesse gründet dabei nicht in erster Linie und ausschliesslich im Wissen, was nun genau Argentinien in diesem Bereich leistet oder unterlässt, sondern vor allem auch, was anders ist als bei uns und was uns dieses Andere auch sagen...
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