Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Neue Denkmuster erwünscht!

Erschienen in: Aargauer Zeitung/Nordostschweiz, 15.02.2016, 18.   Frauenquoten, gleicher Lohn für Frau und Mann, Teilzeitarbeit auch für Väter, Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Der Weg zur Gleichberechtigung ist gepflastert mit Schlagworten. Die Marschrichtung scheint klar, der Weg aber noch lang. Trotzdem beginnt uns diese Strategie zu überfordern. Sichtbar wird dies schon bei jungen Paaren, die Eltern werden. Man gibt das Kind möglichst früh in die Krippe, damit Mütter gleichberechtigt mit den Vätern wieder arbeiten gehen können. Auch die Wirtschaft ist höchst...
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Elternwille und Gymnasium. Weshalb Mama und Papa beim Übertritt weniger Mitspracherecht haben sollten

Wer in der Schweiz die Chance bekommt, das Gymnasium zu besuchen, stammt wahrscheinlich aus einer gut situierten Familie. Arbeiterkinder oder solche aus einfachen Migrantenfamilien haben hingegen fünfmal schlechtere Chancen – wohlverstanden bei gleichen Schulleistungen. Zu diesem Schluss kommen verschiedene Studien*. Weshalb dem so ist, erklären sie mit den primären und sekundären Herkunftseffekten:  Die primären Effekte werden für das Phänomen verantwortlich gemacht, dass Arbeiterkinder im Durchschnitt schlechtere Schulnoten als besser situierte Kinder haben. Die Ursache wird dabei in der geringeren Anregung und...
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Habe alles, möchte mehr! Über das Problem der Spielzeugberge an Weihnachten

erschienen in: Aargauer Zeitung/ Die Nordwestschweiz, 28.12.2015, 18.   Weihnachten ist vorbei. Schön sind die Erinnerungen an die leuchtenden Kinderaugen beim Anblick der Päckli unter dem Christbaum. Durchschnittlich 10.5 Geschenke bekommt ein Kind, zwei von den Eltern, vier von den beiden Grosseltern, je eines von Gotte und Götti, Tanten und Onkeln und vielleicht auch eines vom neuen Freund der Grossmutter. Schliesslich liebt man ja den Nachwuchs, deshalb kauft man ihm auch so viel Spielzeug. Unterschreiben würde das natürlich kaum jemand, und...
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25 ist das neue 18. Weshalb hört die Pubertät heute so spät auf?

erschienen in der Aargauer Zeitung/Nordwestschweiz, 3. August 2015   Wählen gehen, eine rechtsgültige Unterschrift haben, Auto fahren, starke alkoholische Getränke konsumieren: All dies dürfen Jugendliche ab 18 Jahren, weil sie volljährig sind. Nur heisst das nicht, dass sie dann erwachsen sind. Die Pubertät hört bei vielen erst in den Zwanzigern auf. 25 ist heute das neue 18. Junge Erwachsene haben es nicht gerade eilig, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und schieben deshalb das Erwachsen-Werden immer weiter nach hinten....
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Lieber Privat oder doch Staat? Privatschulen spalten unsere Gesellschaft

Anfangs letzter Woche wurde bekannt, dass die älteste Engadiner Privatschule, das Hochalpine Institut Ftan, noch diesen Sommer schliessen muss. Als Grund angegeben wurden der drastische Schülerschwund und finanzielle Probleme. Offenbar müssen aber auch andere traditionsreiche Internate ihre Schüler intensiver suchen und sich Einiges einfallen lassen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Ein Hauptgrund für die vermehrte Konkurrenz dürften die vielen Privatschulen sein, die wie Pilze aus dem Boden schiessen, insbesondere in grossen Städten wie Zürich, Genf, Bern oder Basel. Rund um den Zürichsee...
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An die Uni verirrt? Über Studierende, die kaum Interesse an der Wissenschaft haben

«Ich habe gar nicht gewusst, dass ein Studium so viel mit Wissenschaft zu tun hat.» Dies hat mir kürzlich eine Studentin nach einem Seminar gestanden. Und unter vorgehaltener Hand hat sie nachgeschoben, dass sie ein Studium eigentlich auch gar nicht interessiere und sie nur den Eltern zuliebe damit begonnen habe. Natürlich wäre es ein Leichtes, solche Aussagen einfach als indirektes Produkt überehrgeiziger Eltern und zu uninteressierter, aber angepasster Jugendlicher abzutun. Richtig ist zwar, dass viele Jugendliche heute fast etwas wie ein...
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Schulpflicht in Windeln?

erschienen in Aargauer Zeitung/Nordwestschweiz, 4. Mai 2015, 16. Der Kindergarten ist obligatorisch und in die Schulpflicht eingebunden. Damit setzt die Bildungspolitik ein Zeichen, dass sie die frühe Förderung ernst nimmt. Tatsächlich können viele Kindergärtler schon rechnen, lesen oder schreiben. Gelernt haben sie es im Förderkurs, von den Eltern oder beim grossen Bruder abgeschaut. Nur, Kindergärten haben eigentlich andere Probleme. In unseren Forschungsstudien klagen viele Lehrkräfte über massive Entwicklungsdefizite. Der Anteil der Kinder, die kaum mehr Treppen steigen, die Hände selbst waschen,...
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Nur (k)eine Berufslehre! Weshalb Eltern die heimlichen Meinungsmacher sind

erschienen in: Aargauer Zeitung, Die Nordwestschweiz, 11.08.2014 Es ist eigenartig: Die Schweizer Berufsbildung geniesst einen ausgesprochen guten Ruf, doch gehen ihr langsam die Lehrlinge aus. Noch 2007 hätte man sich nicht vorstellen können, dass viele Betriebe sieben Jahre später in bestimmten Berufen händeringend junge Menschen für eine Berufsausbildung suchen. Die Forderung des Gewerbes nach einem Umdenken in der Bildungspolitik ist deshalb nur zu unterstützen. Zwar tun Bund und Kantone mit gezielten Kampagnen ausgesprochen viel. Auch viele Betriebe haben entdeckt, dass sie...
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«Mein Sohn ist mein bester Freund»: Gut gemeint, aber leider falsch

«Mein Sohn Damian ist mein bester Freund.» Dies war die Antwort von Sylvie Meis (ehemals van der Vaart) in der deutschen BILD-Zeitung auf die Frage, was ihr denn in der schweren Zeit nach der Trennung von ihrem Ehemann, dem Profi-Fussballer Rafael van der Vaart, Kraft gäbe. Sylvie Meis hat damit vielen aus dem Herzen gesprochen: Partner kommen und gehen, das jedoch Kind bleibt. Deshalb setzen viele Eltern auf eine partnerschaftliche Erziehung.   Ist dies nicht eine optimale Errungenschaft unserer modernen Gesellschaft? Ausdruck...
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Mehr Bauchgefühl für Eltern in der frühen Förderung!

Viele, vor allem gut ausgebildete Eltern sind heute überinformiert. Sie wissen alles über Hirnforschung, über Babymassage, über Einschlaf- und Durchschlaf- oder Anti-Schreimethoden, über die richtige Ernährung oder über frühes Fremdsprachenlernen. Sie klammern sich an Lernkurven fest, vergleichen ihr Kind ständig mit dem Nachwuchs der Nachbarn und haben Angst vor eigenen Fehlern. Dabei verkümmert häufig ihre Intuition, d.h. ihre Fähigkeit, zu spüren, was gut für ihr Kind ist und was nicht. Eltern sollten wieder lernen, besser auf ihr Bauchgefühl zu hören, aber...
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