25 ist das neue 18. Weshalb hört die Pubertät heute so spät auf?

erschienen in der Aargauer Zeitung/Nordwestschweiz, 3. August 2015   Wählen gehen, eine rechtsgültige Unterschrift haben, Auto fahren, starke alkoholische Getränke konsumieren: All dies dürfen Jugendliche ab 18 Jahren, weil sie volljährig sind. Nur heisst das nicht, dass sie dann erwachsen sind. Die Pubertät hört bei vielen erst in den Zwanzigern auf. 25 ist heute das neue 18. Junge Erwachsene haben es nicht gerade eilig, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und schieben deshalb das Erwachsen-Werden immer weiter nach hinten....
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Der falsche Blick auf «die armen Migrantenkinder»

Schon lange ist bekannt, dass Kinder mit Migrationshintergrund schlechtere Schulleistungen erbringen als einheimische Kinder und dass diese Unterschiede, vor allem in den sprachlichen und sozialen Kompetenzen, bereits beim Eintritt in den Kindergarten deutlich sichtbar werden. Darauf verweisen viele Studien. Eine Konsequenz aus diesen empirischen Tatsachen war und ist, dass solche Kinder in sprachlich ausgerichteten Gruppen, in Sprachförderprogrammen oder in anderen Massnahmen gezielt gefördert werden. Bund, Kantone und Gemeinden geben hierfür viel Geld aus. Diese Strategie ist bisher auf grosse Akzeptanz gestossen...
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Weshalb meiden Betriebe Realschüler?

Ist es nicht sonderbar? Zur Zeit verzeichnet die Schweiz einen markanten Lehrlingsmangel. Trotzdem sind laut dem Bundesamt für Statistik 10.6% der jungen Menschen ohne Arbeit resp. ohne Ausbildungsplatz. Daraus lässt sich der Schluss ziehen: Unser System produziert einerseits zu wenig potenzielle Auszubildende, andererseits immer noch zu viele Bildungsverlierer. Und zu ihnen gehören vor allem Realschüler. Warum ist das so? Schon lange wissen wir: Realschüler haben einen eher eingeschränkten Zugang zum Ausbildungsmarkt. Sie sind diejenigen, die am häufigsten im Übergangssystem vertreten sind:...
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Migranten und Medien

Die aktuelle Diskussion zur Zuwanderung in der Schweiz macht nicht nur deutlich, wie hoch die Wellen schlagen, sondern auch, wie das Thema «Migration und (mangelnde) Integration» diskutiert wird. Es ist eine Debatte entstanden, die Integration vorwiegend als harte Zwangsveranstaltung begreift und mit Sanktionsdrohungen durchgesetzt werden soll. Das ist eine problematische Entwicklung, aus mindestens zwei Gründen: Erstens, weil damit eine Projektion von Feindbildern entsteht und zu einem Paradigma zu werden droht, das sich in den Köpfen festsetzt und all die vielen Bemühungen...
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Kinderarbeit – made in Switzerland

Im Sommer haben wir auf einer Bergtour im Wallis in einer SAC-Hütte übernachtet. Wie üblich musste man sich auch dort die Getränke selbst am Buffet holen. Held des Tages war dabei der vielleicht zwölfjährige Knabe, dessen Sommerjob es war, am Abend vor und nach dem Nachtessen alle Bestellungen der Gäste entgegenzunehmen und die Kosten abzurechnen. Es war vor allem deshalb eine Meisterleistung, weil er nicht nur die Bestellungen der Gäste aus Frankreich, England, Deutschland und den Niederlanden aufnahm, sondern jeweils auch...
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Tanz dich frei» – oder: «Tanz dich in die Empörung …?


Viele haben sich in den Medien schon geäussert zum Strassenfest «Tanz dich frei» in Bern vom Samstag, den 2. Juni 2012. Viele haben auch Bilanz gezogen. Während sich die Befürworterseite zufrieden gegeben hat, kritisierten Gegner neben der Durchführungsart – das Fest war unbewilligt gewesen – vor allem die Folgen der Abfallberge oder der Sprayereien. Daneben sind ein paar grundsätzliche Fragen aufgeworfen worden, etwa, wie man mit den Forderungen der Jugend nach mehr Freiraum umgehen sollte. Bilanzierend hält die Mehrheit fest, dass...
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