Tango Argentino oder: Starke Männer, schwache Frauen?

Drei Wochen lang haben wir im vergangenen November in Buenos Aires die Geheimnisse des Tango Argentino ergründet und uns in vielen Tanzstunden und vor allem in so genannten Milongas bemüht, ihn auch zu tanzen zu lernen. Milonga ist der Name für eine regelmässig stattfindende Tangotanzveranstaltung, meist zwischen 22 Uhr und morgens 4 Uhr. Wer Nacht für Nacht, zum Tango tanzen zu einer Milonga geht, wird deshalb Milonguero oder Milonguera genannt. Nun, jenseits des täglichen Übens waren die Milonga-Besuche für mich so...
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Der Mann in der Krise. Ein Rückblick auf die Quotendiskussion des Jahres 2012

Das Jahr 2012 ist – so scheint es mir – in medialer Hinsicht das Jahr, in dem Frauen über Männer schreiben und zum Ausdruck bringen, wo überall es mit der männlichen Emanzipation hapert. Noch nie konnte man so viele Medienberichte, Zeitungsartikel und Essays zum Thema Mann in der Krise lesen. Und jetzt kommt die ganze Quoten-Diskussionen dazu. Oft basieren sie auf eng geführten Denkwegen und Diskussionen, die kaum zum Ziel führen und auch den Kern der Problematik nur unzureichend treffen. Kürzlich habe ich...
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Krippe oder Herd?

Der beliebteste Twitter-Inhalt in Deutschland war vor drei Wochen das «Betreuungsgeld» gewesen. Zuvor war es am 9. November 2012 vom Bundestag mit einem sehr knappen Mehr beschlossen und damit Folgendes festgelegt worden: Jeder Familie, die ihr 13 bis 36 Monate altes Kind in keine Kindertagesstätte steckt oder keine staatlich geförderte Tagesfamilie in Anspruch nimmt, soll ab dem 1. August 2013 zunächst 100, später 150 Euro monatlich für die Betreuung zu Hause ausbezahlt werden. Die Frage, welche hinter der Idee ‚Betreuungsgeld‘ steckt,...
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Mit dem Pferd zur Schule oder: Pädagogische Qualität, anders interpretiert

Ich bin soeben von einem dreiwöchigen Auslandaufenthalt in Argentinien zurückgekehrt. Zwar widmeten wir uns in erster Linie dem Tango Argentino und seinen (enormen) Herausforderungen, doch nutzte ich die Reise auch, mich mit dem argentinischen Bildungssystem, insbesondere demjenigen des Vorschul- und Schuleingangsbereichs, auseinanderzusetzen. Mein Interesse gründet dabei nicht in erster Linie und ausschliesslich im Wissen, was nun genau Argentinien in diesem Bereich leistet oder unterlässt, sondern vor allem auch, was anders ist als bei uns und was uns dieses Andere auch sagen...
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Tunnelblick Gymnasium: Bildungspanik und Ansteckungsangst

Die Schweiz arbeitet sich hoch in Richtung mehr Maturanden. Nur im Gymnasium, so das Kalkül vieler Eltern, liegt die Zukunft ihrer Kinder. Offenbar ist dabei ist laut Die ZEIT (21.09.2011) und Tages Anzeiger (05.10.2012) so etwas wie ein 'Grenzverkehr' entstanden: Immer mehr Eltern - Deutsche wie Schweizer - würden ihre Kinder in deutsche Gymnasien jenseits der Grenze schicken. Das Phänomen des Gymnasiums als einzigem Bildungsziel ist neu, gleichzeitig auch paradox: Noch nie haben Eltern so viel Geld ausgegeben und so viel in Kauf...
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Migranten und Medien

Die aktuelle Diskussion zur Zuwanderung in der Schweiz macht nicht nur deutlich, wie hoch die Wellen schlagen, sondern auch, wie das Thema «Migration und (mangelnde) Integration» diskutiert wird. Es ist eine Debatte entstanden, die Integration vorwiegend als harte Zwangsveranstaltung begreift und mit Sanktionsdrohungen durchgesetzt werden soll. Das ist eine problematische Entwicklung, aus mindestens zwei Gründen: Erstens, weil damit eine Projektion von Feindbildern entsteht und zu einem Paradigma zu werden droht, das sich in den Köpfen festsetzt und all die vielen Bemühungen...
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Bourdieu, zum Beispiel

An unseren Universitäten arbeitet ein sehr hoffnungsvoller wissenschaftlicher Nachwuchs. Das gilt ganz besonders für die Erziehungswissenschaft. Meine Einschätzung hat sich im Sommer an der Tagung der Schweizerischen Gesellschaft für Bildungsforschung an der Universität Bern bestätigt. Obwohl Tagungen dieser Art in der Regel sehr unterschiedlich sind – je nachdem, wo und von wem sie durchgeführt werden – haben sie etwas Gemeinsames: Die Neigung vieler junger Nachwuchsforschenden, grosse Theoretiker für Heilige zu halten. Bourdieu, zum Beispiel. Jeder Satz, den er geschrieben hat, wird...
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Wird das Krippenleben schöngeredet?

In der Schweiz hat sich punkto Akzeptanz von Krippen für Kleinkinder in den letzten Jahren viel geändert. Allgemein gilt als unbestritten, dass mehr Krippenplätze erforderlich sind, weil beide Eltern arbeiten wollen oder auch müssen. Am 1. Mai 2012 hat Bundesrätin Sommaruga diese sozialen Tatsache zusätzlich unterstrichen, weil sie einen Zusammenhang zwischen Zuwanderung und Frauenpolitik gemacht hat. Mit ihrer Feststellung, dass die Wirtschaft jährlich zehntausende Menschen in die Schweiz hole, gleichzeitig jedoch sehr viele gut ausgebildete Schweizerinnen nicht berufstätig seien, postulierte sie...
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Kinderarbeit – made in Switzerland

Im Sommer haben wir auf einer Bergtour im Wallis in einer SAC-Hütte übernachtet. Wie üblich musste man sich auch dort die Getränke selbst am Buffet holen. Held des Tages war dabei der vielleicht zwölfjährige Knabe, dessen Sommerjob es war, am Abend vor und nach dem Nachtessen alle Bestellungen der Gäste entgegenzunehmen und die Kosten abzurechnen. Es war vor allem deshalb eine Meisterleistung, weil er nicht nur die Bestellungen der Gäste aus Frankreich, England, Deutschland und den Niederlanden aufnahm, sondern jeweils auch...
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Von der Bergtour in die Giganterie der Medizin

Seit dreissig Jahren bin ich nie mehr krank gewesen. Die Spitäler kenne ich vor allem von Krankenbesuchen. Und nun dies: Auf einer unserer Bergtouren hat mich frühmorgens um sechs Uhr ein Biker über den Haufen gefahren. Die Folge: Rückenverletzungen mit längerer Behandlung und Rehabilitation – zum Glück keine Kopfverletzungen. Von meinem Spitalbett aus konnte ich direkt auf das gigantische Hochhaus schauen, das im Bau ist. Meine behandelnden Ärzte haben mir voller Stolz erzählt, dass er fast 100 Zimmer  und 14 neue Operationssääle...
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